Über Körpertherapie – Wieso, weshalb, warum

 

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Durch den enormen Wissenzuwachs der letzten 15 Jahre auf dem Gebiet der Neurobiologie sowie der Säuglings- und Bindungsforschung, hat sich in der Körpertherapie viel verändert und verbessert. Die Bedeutung des Unbewussten und der Entstehung von Neurosen im frühkindlichen Alter erfuhren wissenschaftliche Bestätigung. Damasio, einer der bedeutendsten Neurobiologen unserer Zeit, zeigt die Grenzen der Kognition und der Sprache auf und anerkennt grundlegende Bedeutung des Körpers für Affekte, Emotionen und Gefühle [1]. Das Wissen um diese Zusammenhänge wurde allerdings in der Körperpsychotherapie schon lange genutzt.

Grundannahmen in der Körpertherapie
Einheit von Körper und Psyche
Prägende Erfahrungen hinterlassen sowohl auf psychischer als auch auf somatischer Ebene dauerhaft Spuren, die sich schematisch bestimmten Grundmustern zuordnen lassen (sog. Charakterstrukturen – W. Reich).
Die psychische Ebene kann durch die körperliche Ebene berührt und beeinflusst werden und umgekehrt.
Das Konzept der Selbstregulation (die biologische Grundausstattung alles Lebendigen um in ständigem Fließgleichgewicht zu sein)

Ziel von Körperarbeit ist es, dem Klienten zu ermöglichen, mit sich selbst, mit anderen und der Umwelt besser in Kontakt zu kommen, seine Ganzheit umfassender leben zu können – zu sein wer sie/er wirklich ist. Das bezieht sich auf unbewusstes, verdrängtes, genauso wie auf nicht entwickeltes Potenzial (wie Kraft, Kreativität, Klarheit, Hingabefähigkeit, Lust).

Wie arbeite ich
Klienten liegen vorwiegend, bequem bekleidet, auf einer angenehm weichen Therapieliege. Manchmal kommen spezielle Hilfsmittel-wie Lagerungskissen zum Einsatz.

• Ich arbeite mit bewusster, freundlicher Aufmerksamkeit, gleichschwebender Wahrnehmung, Achtsamkeit. Ich lade dazu ein zu spüren, wahrzunehmen, inneren Kontakt aufzunehmen und in Kontakt mit dem Körper zu bleiben.

Zulassen und wahrnehmen von Bewegung welche eingeschränkt sein kann. Wir arbeiten mit Körper-, Atem- und Gefühlsbewegung um erstarrte Muster von Verhalten, Denken und Fühlen zu lockern. In dem Maße wie es für Sie zuträglich ist.

Entspannung durch simple Wahrnehmung, schaffen von Vertrauen in sicherer Umgebung, in stabilisierenden Händen! Auf tiefer emotionaler Ebene.
Ich unterstütze das Starres in Bewegung kommt und zu starke Bewegung zur Ruhe kommt.

Berührung ist zentral im Sinn von emotional berührt sein, in Kontakt kommen.
Berührung kann Halt, Trost und Sicherheit geben, den Kontakt nach innen und außen fördern, entspannen und auch in Bewegung bringen, den freien Atem unterstützen. Berührung kann aber auch Grenzen bewusst machen, stärken, etablieren.

Körperarbeit kann aber auch “rein verbaler” Austausch sein, kann Erklärung und Information bereitstellen, beinhaltet aber immer die Aufmerksamkeit der Therapeutin auf körperliche Signale und Prozesse, inklusive ihrer eigenen Resonanz.

 

Literatur:
1.) Damasio, Antonio, Descartes Irrtum, München, List 1996
2.) Bartuska, Christian und Gaby, Einführung in die Körperpsychotherapie, 2015

 

Körperarbeit kann nicht die medizinische notwendige Diagnose und Behandlung ersetzen, diese aber gut ergänzen!

 

 

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